Immer mehr Senioren lassen sich in den eigenen vier Wänden durch Pflegepersonal aus Polen versorgen. Doch ist das wirklich legal und werden die Pflegekräfte fair bezahlt oder ist es wie viele sagen eine Lohnausbeutung ?
Laut Schätzungen befinden sich derzeit ca. 200000 Pflegehilfen auf Osteuropa in Deutschland. Die meist weiblichen Betreuungskräfte füllen die Lücke im deutschen Pflegesystem. Die Pflege zu Hause kostet in der Regel zwischen 2000 und 2500€ pro Monat. Die Pflegerin wohnt mit im Haus und übernimmt alle Aufgaben die sonst ein pflegender Angehöriger übernehmen würde. Sie kaufen ein, kochen Mahlzeiten, helfen bei der Körperpflege und übernehmen grundpflegerische Aufgaben. Vermittelt werden die meist aus Polen stammenden Pflegehilfen meist von deutschen Vermittlungsagenturen.
Das gängigste Beschäftigungsmodell ist das sog. “Entsendemodell”. Die Pflegekräfte sind bei einer z.B in Polen ansässigen Firma angestellt und werden zur Erbringung der Betreuungsdienstleistung nach Deutschland entsendet. Die Gehälter sind meist doppelt oder sogar dreimal so hoch wie im Heimatland. Die Stellen sind bei dem Personal also hoch begehrt. Legal ist die Betreuung allerdings nur wenn das Pflegepersonal von dem pflegebedürftigen angestellt wird oder bei einer Entsendung. Bescheinigt wird die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Heimatland durch die sogenannte A1 Bescheinigung die von der entsprechenden Behörde im Heimatland ausgestellt wird.
Bei einem Vergleich von Pflege Agenturen ist darauf zu achten welche wöchentliche Arbeitszeit im Dienstleistungsvertrag steht ( i.d.R sollten es 40 Stunden sein). Zudem sollte eine Möglichkeit bestehen die Pflegekräfte vorab telefonisch zu kontaktieren um sich so ein Bild der Sprachkenntnisse machen zu können. Preisangebote unter 1900€/Monat sollten genau hinterfragt werden, da oftmals versucht wird über die Arbeitszeit Lohnkosten zu sparen.
Zudem sollte vorab genau geprüft werden, ob der oder die Pflegebedürftige bereit ist, diese Betreuungsform anzunehmen bzw. ob die häuslichen und pflegerischen Umstände eine 24 Stunden Pflege generell ermöglichen.
Als zusätzliche Unterstützungsmaßnahme für eine Pflege zu Hause, empfiehlt sich oft ein mobiler Hausnotruf. Auch wenn eine Pflegekraft mit im Haus wohnt, kann diese keine rund um die Uhr Beaufsichtigung gewähren. Beim nächtlichen Toilettengang oder wenn die Kraft beim Einkaufen ist oder Pause hat, kann es zu einem Sturz kommen oder eine andere lebensbedrohliche Situation auftreten. In diesem Fall kann ein Notfallknopf den man am Körper trägt durchaus sinnvoll sein. Weiter Informationen zu einem mobilen Hausnotruf finden Sie auf dieser Seite: https://de.wikipedia.org/wiki/Hausnotruf
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